ERZIEHUNG
Der Begriff des „Kulturkonflikts“ ist ein Schlagwort, der seit Jahrzehnten den sozialwissenschaftlichen Diskurs bestimmt, wenn es um Migration und Migranten geht. Mit diesem so genannten Kulturkonflikt ist auch ein Generationenkonflikt verbunden, der zu einer wachsenden Distanz zwischen älteren und jüngeren Migranten führt. Auch in der yezidischen Gesellschaft ist eine Entfremdung zwischen Eltern und Kindern zu beobachten, die zu neuen Konflikten führen kann. Aufgrund ihrer andersartigen Sozialisation und Erziehung haben es Eltern oft schwer, die Erziehung ihrer Kinder an den Gegebenheiten einer industrialisierten und säkularisierten (Mehrheits-)Gesellschaft anzupassen. Kindern wiederum fällt es schwer, Verständnis für die Werte und Vorstellungen ihrer Eltern aufzubringen, zumal die religiöse und kulturelle Zugehörigkeit zum Yezidentum bzw. Kurdentum eine gewichtige Rolle spielt. In dieser Rubrik sollen daher Beiträge veröffentlicht werden, die sich mit den Werten, Wünschen und Vorstellungen sowohl der Eltern als auch der Kinder auseinandersetzen und dabei helfen, einen Dialog in Gang zu setzen.
Irfan Ortac: Mut zur Erziehung
Der zum Schlagwort mutierte „Kultur- oder Wertekonflikt“ hat auch die yezidische
Gemeinde der Diaspora nicht verschont. Hier tritt vor allem ein Konflikt zwischen älteren und jüngeren
Yeziden offen zu Tage, der geprägt ist von mangelnder Kommunikation und unterschiedlichen Werteauffassungen.
Der familiären Erziehung kommt in diesem Bereich wesentliche Bedeutung zu.
Lesen Sie hierzu mehr:
Ortac: Mut zur Erziehung
|