Gastkommentar

Kurdisch-yezidischer Frauenleben im Dorf, der Einreise in die BRD und Konflikte in der Diaspora.

Die jugendliche von kurdisch-yezidischer Frauengruppe „Nu-Jin“ Celle, die Theatergruppe des Yezidischen Forums e.V. Oldenburg, Yeziden-Colloquium und Plattform Ezidischer Celler (P.E.C.) haben mit Hilfe der Theaterpädagogen und der sozialtherapeutischen Einrichtung (VSE), ein Theaterstück über die Lebenssituation kurdisch-yezidischer Frauen in 3 Akten. 
Dabei ging es um das Leben im Dorf, 
der Einreise in die BRD 
und Konflikte in der Diaspora.

Das Stück hatte am 30.11.2006 seine Premiere in Celle. Ich begrüße diese Initiative und diese Zusammenarbeit der Institutionen und füge für unsere Leser den Artikel von Ilyas Yanc bei zur besseren Verständnis.

Kemal Tolan

SCHÖNE (FREMDE) HEIMAT CELLE 
Autor /Bilder: Ilyas Yanc

Am 30.11.2006 fand in Celle das Theaterstück „schone fremde Heimat“ in Celle statt. Dieses Stück ließ sich die Theatergruppe des Yezidischen Forums e.V. Oldenburg nicht nehmen und so beschloss man die Fahrt nach Celle zu machen. Der Fußballclub „FC Medya Oldenburg“ der selbst erfolgreich in der Jugendarbeit tätig ist und mit dem Yezidischen Forum kooperiert stellte den Jugendlichen seinen Vereinsbus zu Verfügung und so mit konnte die Reise beginnen. In Diepholz wurde Herr Karl G. Mund als Vertreter der Internetseite www.yeziden-colloquium.de noch mitgenommen. Während der Fahrt herrschte eine freudige Atmosphäre und die Jugendlichen unterhielten sich über das Fasten und die Feiertage. Kurz vor 19.30 Uhr stoppte man auf dem Gelände der Realschule Westercelle und war somit pünktlich zur Premiere da.

Der Saal wo die Vorführung stattfand war fast Ausverkauft und das Publikum war bunt gemischt.

Das Theaterstück war aufgrund der kurzen Zeit sehr professionell gemacht und war die lange Fahrt wert. Am Anfang belebte das Stück durch Elemente von Feuer, Tanz und Musik und das Publikum nahm die Initiative an und klatschte fleißig Beifall.


Es wurde durch die Gestik dem Zuschauer vieles vom Alltag der yezidischen Frauen im Dorf vermittelt. Mit der Flucht aus dem Dorf berichtete jede Darstellerin von ihrer Hoffnung, Wünsche und Sehnsüchte in der „Fremde“. Der Übergang nach Europa in das Jahr 1970 welches das Jahr der Friedensbewegung war wurde eindrucksvoll den Zuschauern vermittelt.


Auch die Probleme mit der Moderne wurde Anhand eines Minirockes humorvoll gezeigt und haben beim Publikum viel gelächter ausgelöst. Auch Vorurteile die es zwischen Yeziden und deutschen gab, wurden auf einer ehrlichen und Fairen Art rübergebracht. Der Schluss des Stückes wurde mit den Wünschen mehr aufeinander zuzugehen, mehr miteinander zu reden, sich unterstützen und sich tolerieren abgerundet. Der Beifall dauerte zum Ende sehr lange an und die Künstler wurden für dieses sehr schöne Stück gefeiert. Die Pädagoginnen und Ihr Team haben mit diesem Stück einen wichtigen Beitrag zur Integration geleistet und es wäre wünschenswert wenn diese Projekte weiterhin gefördert werden.


Am Ende verließen wir mit unserer Gruppe die schöne Stadt Celle und hatten viel Gesprächsstoff für die Heimreise und nach einer gewissen Zeit verstummten alle und schliefen ein. Ein schöner und erlebnisreicher Tag ging zu Ende. Die Jugendabteilung des Yezidischen Forums bedankt sich an dieser Stelle beim FC Medya und der Interkulturellen Arbeitsstelle IBIS e.V. Oldenburg für die Realisierung des Ausflugs für die Gruppe.

Stimmen zum Stück:

Dilber Tuku (Darstellerin): „ Mir hat das Stück sehr viel Spaß gemacht und ich konnte dadurch positive Erfahrungen für mich mitnehmen. Besonders schöne war es, dass meine Eltern viel von Ihrem Leben berichten konnten.“

Halil Savucu (Vorsitzender der PÊC):“ Dieses Stück hat heute etwas Positives zum zusammenleben der Celler Bürger beigetragen. Die Theaterpädagogen haben in diesem Stück nicht verurteilt und auf einer ehrlichen Basis Probleme aufgegriffen. Erfreulich ist es für uns, dass mit unserer Frauengruppe Nu-Jin zusammengearbeitet wurde. Dadurch konnte das Stück an Inhalten gewinnen. Die Kritik im Stück zeigte in beiden Kulturen positive und negative Elemente. Wir hoffen im Bereich Theater, dass Yeziden dieses Medium für sich erkennen.“

Alexandra Fischer und Michaela Grön (Projektleiterinnen): „ Wir sind sehr glücklich und stolz, dass die Jugendlichen das Stück so positiv umgesetzt haben. Es war für uns spannend mit diesen Mädchen auf die Reise zu gehen und über Ihre Eltern, Kultur Religion und Lebensphilosophie zu lernen. Wir hoffen das Projekt findet eine Fortsetzung?“

Das Projekt

Hier gehts zum Flyer (PDF-Format)

Das Team

Projektleitung: Michaela Grön 
Künstlerische Leitung: Alexandra Fischer (www.lernen3.de) 
Idee: Michaela Grön und Martina Rudolph 
Schauspiel 
und Stückentwicklung: Anna Blädtke 
Annika Eppers 
Dilber Tuku 
Filiz Tüzün 
Ines Glindemann 
Insa Peters 
Janika Möller 
Kim Sellien 
Lisa Blädtke 
Lucie Rudolph 
Mareike Möller 
Mareike Offermann 
Melanine Offermann 
Sina Tüzün 
Gesang: Hati Geyikci 
Sina Tüzün 
Inhaltliche Beratung: Effi Sengül 
Gevre Tüzün 
Güle Tuku 
Gülsen Süzük 
Hati Geyikci 
Hatun Kizilyel 
Hatun Tuku 
Saniye Süzük 
Seve Savgot 

 

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